Wir haben Gäste – Ute Klein

Fotografie mit dem Titel Triaden#4 von Ute Klein.

© Ute Klein, Triaden#4

Ute Klein
Triaden
07.02. – 22.03.2020
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Eröffnung: Freitag, 07. Februar 2020 ab 19 Uhr
mit einer Projektion von Maria de Bragança
Tanz-Logbuch „temporary shelter”

Eine Ausstellung im Rahmen der Reihe “Wir haben Gäste”
Das Künstlergespräch führt Mareike Spendel.

BILDER DER ERÖFFNUNG

Mit ihrer aktuellen Arbeit TRIADEN schlägt Ute Klein ein zweites Kapitel ihrer Serie RESONANZGEFLECHTE (2009) auf und setzt sich ein weiteres Mal mit der Abbildbarkeit von Paarbeziehungen auseinander. Erneut unternimmt sie den Versuch, „Liebe und das zwischenmenschliche Spiel in Formen und Farben abzubilden“ (Ute Klein). Mit TRIADEN zeigt sie Sinnbilder, die eine Zeit des Übergangs markieren.

Zwei Menschen in Erwartung eines eigenen Kindes. Eine bewegende Reise für ein Paar, an deren Ende ein Wesen das Licht der Welt erblickt, ein neues Leben beginnt. Die intensiven Erfahrungen der Schwangerschaft bedeuten für die werdenden Eltern ein Schwanken zwischen Extremen. Vorfreude, Glück und Liebe stehen Sorgen, Beunruhigungen und Ungewissheit gegenüber. Ein komplexes Geflecht aus Emotionen in einem Zeitraum starker Wandlung.
In einem performativen Akt modelliert Ute Klein temporäre Plastiken aus zwei, sich umarmenden und gegenseitig verschlingenden Körpern verschiedener Paare. Ihre skulpturale Figurenkomposition integriert sie in einen Bildraum, der die Farben, Flächen, ausgefallenen Muster und die stofflichen Beschaffenheiten der sorgfältig ausgesuchten Kleidung ihrer Protagonisten ergänzend oder kontrastierend aufgreift. Dass sich Ute Klein in ihrem künstlerischen Schaffen intensiv mit dem Genre des Stilllebens sowie den Mitteln der Raumdarstellung in Form von Schichtungen, Verschachtelungen und der Collage-Technik beschäftigt hat, ist ihrer neuen Serie deutlich anzumerken.
Wie bei Klimts berühmtem Gemälde „Der Kuss“ verschmelzen auch bei Ute Klein die beiden, miteinander verwobenen Körper des Liebespaares und werden im und für das Bild eins. Wie im Titel bereits anklingt, nimmt bei Ute Klein aber auch schon ein verbindendes Drittes Raum ein, unsichtbar im Innern des gewölbten Bauches. Inspiriert von der Idee des musikalischen Dreiklangs, bei dem drei unterschiedliche Töne gleichzeitig erklingen, formt die Künstlerin in TRIADEN aus einer Dreiheit eine Einheit. Ute Klein: „In der Mitte zweier ineinander verschränkter Körper ist bereits ein Dritter anwesend, aber noch nicht sichtbar – raumgreifend, aber verschlossen und umschlungen in der Umarmung der werdenden Eltern.“

Ute Klein *(1981) lebt und arbeitet in Berlin. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit dem Genre des Stilllebens auf eine Weise, die unsere Wahrnehmunig und Akzeptanz des fotografischen Bildes herausfordert. Ihr Interesse gilt skulpturalen, performativen sowie räumlichen Aspekten der Bildgestaltung.

Sie erhielt ihr Diplom an der Folkwang Universität der Künste bevor sie einen Master in Fine Art Photography am Royal College of Art in London absolvierte.Ute Klein hat europaweit an Ausstellungen teilgenommen und ist in mehreren Sammlungen und Publikationen mit ihrer Arbeit  vertreten. Ihre Arbeit »Resonanzgeflechte« wurde im gute aussichten Ausstellungszyklus 2009/2010 gezeigt und war Teil der Bloomberg New Contemporaries in England. Sie erhielt den Kunstpreis Fotografie der Landeshauptstadt München. 2013 wurde sie eingeladen ihre Arbeiten auf der Plat(t)form im Fotomuseum Winterthur zu präsentieren sowie als artist in residence am MuseumsQuartier in Wien zwei Monate zu verbringen. Im Fotoraum ist sie, nach 2013 mit “Verschachtelungen”, zum zweiten Mal zu Gast.

In her series TRIADEN, Ute Klein readdresses a familiar subject of hers: looking at couples and attempting to picture relationship through performative playfulness in a metaphorical way.

uteklein.com

 

Öffnungszeiten: Sonntag 15-18 Uhr.  23. Februar geschlossen.
Matinee mit Künstlergespräch: Sonntag, 22.März 2020, 12 – 15 Uhr
Köln – Tasmanien / Ute Klein – Maria de Bragança via Skype

 

 

 

Maria de Bragança
Tanz-Logbuch „temporary shelter
Videoprojektion

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Maria de Bragança nutzt die Begrenzungen ihres Alltags und wandelt sie in kreative Freiräume, um ihrer künstlerischen Praxis nachgehen zu können. Als alleinerziehende Mutter zweier Söhne nutzt sie sowohl häusliche Zwischenzeiten, d.h. vermeintliche Leerläufe wie das Spülen des Geschirrs oder das Aufhängen der Wäsche für tänzerische Improvisationsskizzen, als auch spontane Zwischenzeiten im öffentlichen Raum und in der Natur, wie zum Beispiel an Bushaltestellen oder am Ufer eines Sees. In ihrem Tanz Log-Buch “vrrfff” veröffentlicht die Künstlerin regelmäßig Videos im Zeitraffer von ihren tänzerischen Ausflügen im Alltag.

https://www.instagram.com/vrrfff/

 

Logos Förderung Fotoraum Köln