Wir haben Gäste am 03. November 2017

© Anja Schlamann

 

 

Anja Schlamann
ERSIEUNDICH
03/11 – 10/12/2017

Eröffnung: Freitag, 3. November 2017 ab 20 Uhr
Live-Musik von Parcours: Sphärischer Indie Pop

A farmer, an engineer and a civil servant. Three male identities. In her series of self-portrayals ERSIEUNDICH, Anja Schlamann slips into various roles and thus brings her brother Lukas back to life, who died as an infant 40 years ago. 

ErSieundIch
Ein Bauer, ein Ingenieur und ein Beamter – drei männliche Identitäten. In ihrer Serie ErSieundIch zeigt Anja Schlamann klischeehaft konstruierte Ausschnitte aus dem Dasein eines Mannes, der scheinbar drei verschiedene Leben lebt: das eines westfälischen Bauern, das eines bürgerlich lebenden Beamten und das eines kosmopolitischen Ingenieurs.

Anja Schlamann ist für ErSieundIch in die Rolle ihres Bruders Lukas geschlüpft und hat ihn, der vor 40 Jahren im Säuglingsalter gestorben ist, wieder zum Leben erweckt. Die seit vier Dekaden bestehende Leerstelle wird in dieser selbstreflexiven Performance gefüllt und oszilliert zwischen Inszenierung und Wirklichkeit.

In Form einer narrativen Selbstinszenierung erschafft Schlamann ein lebendiges Bild dieser drei Leben und lässt uns am Alltag jeder dieser biographischen Varianten teilhaben. Sie dokumentiert das individuelle persönliche Lebensumfeld der unterschiedlichen Charaktere jeweils innerhalb ihres privaten und beruflichen Kontextes. Die Verortung in unterschiedliche Landschaften und Regionen prägen die Lebensentwürfe. In manchen Aufnahmen treffen Bruder und Schwester aufeinander. Anja Schlamann inszeniert sich auch in dieser weiblichen Rolle und spielt mit dem Konstrukt derGeschlechteridentitäten.

Die fotografischen Sequenzen werden um eine zusätzliche Ebene ergänzt: um Interviews, fiktiv geführt zwischen den Geschwistern. Der familiäre Alltag ist ebenso Thema wie Verlassenheit und Vergänglichkeit. Das Rollenspiel in „ErSieundIch“ wirkt dieser Verlassenheit entgegen, indem die Künstlerin eine Imagination visualisiert und damit eine neue Realität schafft, in der das Leben retrospektiv in unterschiedlichen Varianten gelesen werden kann. Was wäre, wenn…
Text: B. Jansen, A. Schlamann

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2017 ERSIEUNDICH auf dem FOCUS Photography Festival in Mumbai, Indien

2005 Anerkennung beim Europäischen Architektur-Fotografiepreis architekturbild

2003 + 2004 Künstlerstipendium am Deutschen Studienzentrum in Venedig

Studium der Architektur in Aachen und Kassel

* 1967

schlamann.com/

 

 

Parcours

© Parcour GbR Foto:Tanja Stojanovic

Parcours verpacken Stimmungen in kleine Soundtracks. In ihren Songs suchen sie die Grautöne zwischen Sicherheit und Zweifel, Nähe und Distanz, Gehen und Bleiben. Und das gilt auch für den Sound der Band: Schimmernde, offene Gitarrensounds, weite Akkordflächen, zweistimmiger Gesang, mal satte, mal sanfte Beats. Kurz gesagt: Sphärischer Indiepop. Gegründet wurde Parcours 2015 in Köln, die Debüt-EP “Asteroids” gab‘s im Herbst 2016 mit dazugehöriger Tour durch Deutschland und die Niederlande.

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