Wir haben Gäste am 8.April 2016

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Lua Ribeira Noises in the blood

LUA RIBEIRA
NOISES IN THE BLOOD
09/04 – 08/05/2016

+++FINISSAGE AM 8.MAI 2016+++16-18 Uhr+++mit Kaffee und Kuchen+++

Bilder von der Vernissage am 8. April 2016 mit Live-Musik von Cadavre de Schnapsgibt es hier zu sehen.

NOISES IN THE BLOOD: THE NOISE THAT IT MAKES IS PART OF THE MEANING

In ihrer künstlerischen Arbeit erforscht Lua Ribeira (GB, Newport) die Urinstinkte des Menschen als anthropologische Konstante. In ihren Fotografien untersucht sie aktuelle Tabus der modernen, westlichen Gesellschaft und nonkonforme Verhaltensweisen unter den Aspekten, Andersartigkeit, Leidenschaft, Rasse, Kultur und Politik. In der Serie „Noises in the Blood“ taucht sie in die Welt des „Dancehall“ ein und bildet die Essenz dieses Rituals in einer rauen Bildästhetik ab. Sie zelebriert in ihren Bildern die vielschichte kulturelle Kollison von Dancehall in der westlichen Rezeption und den (aus ihrer Sicht) damit verbundenen andauernden Fehlinterpretationen.

Dancehall“ entstand in den 1940er-Jahren in Jamaica als subkulturelle Bewegung der Bewohner der Innenstadt Kingstons, denen der Zutritt zu großen Tanzpartys, sogenannte Dances in Uptown Kingston verweigert wurde. Beeinflusst von afrikanischen Rhythmen, der Reggae Kultur und „American Gangster“ Attitüden (u.a.), ist Dancehall heute ein Kulturraum für Musik, Lyrics, Tanz und Fashion. Sprechgesang auf Patois (das jamaikanische Kreolisch) wird mit partytauglicher, beat- und basslastiger Musik kombiniert. Seine „schmutzige Sprache“ und die, mit viel Sorgfalt hergestellten, extrem provokativen und farbenfrohen Outfits und Perücken erheben sich gegen moralische Werte und gesellschaftliche Konventionen. Frauen und Männer inszenieren in diesem Ritual ihre Sexualität in einer zweideutigen Atmosphäre von Abscheu und Verlangen. Sie feiern den Tanz in einer Art theatralischer Selbstoffenbarung, bei dem der Körper beredt seine Fähigkeit zum Ausdruck bringt, materielle Deprivation zu erdulden und zu überwinden. Insbesondere Frauen präsentieren ihre Körperbeherrschung und stellen sich gekonnt mit erotischen Becken-Bewegungen zur Schau. Von der Oberschicht oft vereinfacht als vulgär und misogyn dargestellt, verzeichnen die Höhepunkte des Dancehall jedoch Momente von tiefer Trance, Gewalt, Sex und Drama. Ergriffen vom Konzept dieses Rituals, wird Dancehall zu einem spezifischen kulturellen Verständnis universaler Themen.

In „Noises in the Blood“ findet Dancehall an gewöhnlichen Orten Großbritanniens statt, in Eigenheimen, Parks oder Clubs. Die jamaikanische Community in Großbritannien pflegt ihre Tradition und Identität in einem Land, das sie einst versklavt und kolonisiert hat. Das kulturelle Netzwerk zwischen beiden Ländern führt dazu, dass sich die jamaikanische Folklore auch in der britischen Gesellschaft weiter entfaltet. Simon Bainbridge (Editorial Director at British Journal of Photography) schreibt: “Lua’s work intrigued me from the first picture. You are immediately confronted by this quite harsh aesthetic […]Her preoccupation with ideas about diaspora, the exotic, cultural assimilation and resistance, all come through in this heady stew of images.”

Lua Ribeira (*1986, Galicien) macht gerade den Abschluss in Dokumentarfotografie an der University of South Wales, Newport.

www.luaribeira.com | ÖFFNUNGSZEITEN: jeden Sonntag 16-18 Uhr sowie nach Vereinbarung | FINISSAGE: Sonntag, den 8. Mai 16-18 Uhr

Cadavre de Schnaps
CADAVRE DE SCHNAPS

Let bad things happen, Live-Musik

„Eine echte Underground Perle“ nannte die Stadtrevue Cadavre de Schnaps, ein DIY-Projekt des Wahl-Kölners Jeong-Il Sin und zählte sein neues Album „Let bad things happen“ zu den sechs besten Kölner Alben des Jahres 2015.Der koreanisch-stämmige Songwriter mit Vorliebe für Punk- und Indierock schuf ein ungeschliffenes Stück Musik, das abseits des Mainstreams eine rohe, ehrliche Dringlichkeit ausstrahlt.

„Let Bad Things Happen ist einerseits ein experimentelles Folk-Album, die verschlungenen Songstrukturen deuten jedoch in Richtung Artrock. Und die Haltung ist Punk.“ (Stadtrevue, Oliver Minck)

Bei seinen Live-Auftritten präsentiert Jeong-Il Sin die Songs auf der Akustikgitarre. So kommt die sehr direkte Emotionalität seiner Musik klar zum Ausdruck, die durch seinen extrovertierten Gesang verstärkt wird.

http://cadavredeschnaps.bandcamp.com/releases

Wir haben Gaeste

Der Fotoraum Köln e.V. ist Atelier und Ausstellungsplattform zugleich. Ob Dokumentarfotografie, Fotojournalismus oder Landscape, experimentelle, inszenierte oder konzeptionelle Fotografie: In der interdisziplinären Ausstellungsreihe „Wir haben Gäste” stellt der Fotoraum Köln e.V. internationale Gegenwartsfotografie vor und konfrontiert sie mit Musik, Performance oder Bewegtbildern.

Pressekontakt: presse@fotoraum-koeln.de | Rosanna D’Ortona, Bernadette Jansen